Die 5 BIM-Grundsätze
1. BIM ist eine Arbeitsmethode zur Optimierung der Planung, der Ausführung und des Betriebs von Bauwerken.
2. Die Planung erfolgt auf Grundlage eines digitalen 3D-Datenmodells, dass um weitere verknüpfte Informationen wie Zeit, Kosten und Nutzung erweitert wird.
3. BIM ist kein Softwarepaket. Es ist eine Arbeitstechnik, welche sowohl die Zusammenarbeit in der Planungs-, Bau- und Betriebsphase als auch die Projektsteuerung erleichtert.
4. Es gilt der Grundsatz, erst virtuell und dann real zu bauen. Dadurch können bereits in einer sehr frühen Projektphase kostenintensive Probleme gelöst werden.
5. Die digitale Zusammenarbeit und die Durchgängigkeit der Daten über den Lebenszyklus eines Gebäudes steht im Vordergrund.
Vorteile der Arbeitsmethode BIM
Gerade im Bauwesen kommt es häufig vor, dass Beteiligte miteinander kommunizieren und beide ein anderes Bild der gleichen Sache im Kopf haben. Durch eine saubere 3D-Darstellung wird die Kommunikation vereinfacht und das gegenseitige Verständnis steigt.
Durch eine transparente Bereitstellung von Daten in Informationsmodellen oder in Datenräumen reduzieren sich Informationsverluste durch Doppeleingaben, drastisch. Weiterhin erhöht sich die Qualität und das Verständnis de Beteiligten da immer allen alle Informationen zur Verfügung stehen.
Mit jeder Schnittstelle im Lebenszyklus eines Bauwerks werden Wissen und Informationen verloren. Auch die klassische digitale Arbeit mit PDFs, Mails etc. hat daran nichts geändert. Spätestens bei der Übergabe in die Bauausführung kommt es zu Verlusten. Eines der obersten Ziele und Vorteile von BIM ist daher das strukturierte sammeln und zur Verfügung stellen von Informationen .
Der Aufbau von 3D-Modellen ermöglicht neben einem Verständnisgewinn und leichteren Visualisierungen auch das Zusammenfügen verschiedenster Fachinformationen. Dadurch können diese dann auf Qualität und Konsistenz geprüft werden und die Gesamtqualität steigt.
Indem im Zuge von BIM eine Modelldatenbank aufgebaut wird, kann diese auch für weiterführende Simulationen wie Sonne, Wärme etc. verwendet werden. Auch ist es Möglich Daten in beliebigen Formen auszuwerten und zu untersuchen.
Im Zuge von BIM verlegt sich der Fokus von der reinen Planungs- und Bauausführungsqualität zur Sammlung und Nutzung von digitalen Informationen. Praktisch wird das abgebildet, indem ein 3D-Datenmodell aufgebaut wird und nicht abbildbare Daten (Protokolle, Gutachten…) in einer separaten Datenbank gespeichert werden. Dadurch ist eine konsistente Datenhaltung möglich und der „Digitale Zwilling kann aufgebaut werden“.
Bei S&P versuchen wir Mehrwerte aus den Modellen und Datenbanken zu ziehen, indem einerseits Datenauswertungen (Kosten, Fensterlisten…) und Ableitungen (Visualisierung/Simulation) möglich werden, als auch die Visualisierung, Kollisionsprüfung etc. möglich wird. All das erhöht die Planungsqualität ist aber auch mit Aufwand verbunden.
Neue Formen der Zusammenarbeit
Häufig wird im Zuge von BIM auch von einer Revolution in der gemeinsamen Zusammenarbeit am Bau gesprochen. Diese wird möglich, indem neben dem durch BIM geforderten Datenmodellen, auch weitere digitale Möglichkeiten wie digitale Projekträume, Webkonferenzen oder Webinare durchgeführt werden. Eine strukturierte Kommunikation dieser neuen Möglichkeiten, macht es möglich, dass BIM-Projekte effektiv umgesetzt werden können, da entgegen der Erwartung der Kommunikationsaufwand durch die gestiegene Komplexität steigt anstatt sich zu verringern.
Damit die modellbasierte Zusammenarbeit effektiv gestaltet werden kann, ist die Verwendung freier Formate wie IFC in einer openBIM-Umgebung ein Pflichtprogramm. Nur so ist es möglich, dass alle Fachplaner miteinander verbunden werden können und Koordinationsmodelle möglich sind. Der Traum des EINEN Gesamtmodells wird aktuell eher durch eine guten Datenübertrag und das regelmäßige Zusammenspiel in Koordinationsmodellen gelebt. Dieses wiederum ermöglicht neue Arbeitsweisen in Planungsberatungen am Modell oder sogar das gemeinsame Erkunden in einer virtuellen VR-Umgebung.