Überbetriebliches Ausbildungszentrum Bau - Wettbewerb 1. Platz

Für die Ausbildung von Lehrlingen in Bau- und Ausbaugewerken war auf dem Gelände des Überbetrieblichen Ausbildungszentrums ein Neubau auf höchstenergetischem Niveau zu errichten, der gleichzeitig verschiedene Bauweisen, Materialien und Ausführungsdetails erlebbar pädagogisch darstellt. Nach erfolgreicher Teilnahme am Architektenwettbewerb mit dem 1. Platz wurden die nachfolgenden Planungsleistungen erbracht. Funktionalität, Architektur und Pädagogik finden hier ihren gemeinsamen Nenner.

Städtebauliches Konzept
Das ursprüngliche Gelände des Ausbildungszentrums war geprägt durch einzelne unstrukturiert angeordnete Barackenbauten und weitere Nebengebäude. Notwendige Abstandsflächen und Erschließungsflächen schafften einen Raum für den kompakten Neubau. Dieser nimmt Bezüge zu den erhaltenen Nachbargebäuden auf, gliedert den Außenraum und bildet den Schwerpunkt des gesamten Ausbildungszentrums.

Funktionalität
Durch die kompakte Gebäudeform sind alle Ausbildungsbereiche über kurze Wege erschlossen und durch eine baulich nicht vorgegebene Trennung räumlich flexibel und nachhaltig nutzbar.

Neubau Ausbildungshalle
Die Ausbildungshalle bildet mit einer rechteckigen Grundfläche das zentrale Gebäude der Ausbildungsstätte. Hier sind fünf Ausbildungsbereiche und die Lehrmeisterbüros untergebracht.

Das Traggerüst der Halle besteht aus Stahlbetonstützen mit ausgemauerten Außenwänden und wird mit Stahlfach-
werkträgern überdacht, die in Form von Sheddächern durch eine Dachverglasung eine gute natürliche Tagesbelichtung der gesamten Hallenfläche ermöglichen.Die gesamte Konstruktion im Innenraum wurde nicht verkleidet. Mauerwerk, Tragkonstruktion sowie Elektro-, Lüftungs- und Sanitärleitungen und deren Befestigung bleiben als Teil des pädagogischen Konzeptes sichtbar. Die Fassade bildet durch die warmrote Faserzementplatten-Verkleidung und die in Grautönen gehaltenen Fensterbänder auch optisch den Mittelpunkt. Die Feingliedrigkeit dieser Fassadengestaltung wirkt der tatsächlichen Hallengröße entgegen und macht sie für den Menschen greifbarer.  Das Farbkonzept und die Idee der Feingliedrigkeit setzen sich auch im Inneren der Halle fort. Die Erschließung erfolgt vom nördlichen Haupteingang über einen Empfangsbereich. Dieser verbindet die Halle mit dem Mehrzweckgebäude.

Neubau Lehr- und Mehrzweckgebäude als Passivhaus
Das Gebäude als Massivbau mit Flachdach ist als Passivhaus geplant und errichtet worden. Im Erdgeschoss mit kurzen Wegen zur Ausbildungshalle sind Umkleide- und Sanitärräume der Auszubildenden angeordnet. Hier ist eine unverkleidete Wandheizung Teil des pädagogischen Konzeptes. Im Obergeschoss sind Lehr- und Schulungsräume untergebracht. Die Fassade dieses würfelförmigen Gebäudes in Weiß hebt sich bewusst von der Ausbildungshalle ab, während im Innenraum die gemeinsame Nutzung das Farb- und Materialkonzept eine verbindende Wirkung hat.

Neugestaltung Außenanlagen
Mit der neuen Gebäudeordnung wurden Wege, Feuerwehrzufahrten, Außenübungsflächen, PKW-Stellplätze, Grün- und Pflanzflächen neu angelegt.